Unser Team reiste kürzlich im Rahmen der Ocean Foundation nach Xcalak, Mexiko Blue-Resilience-Initiative (BRI). Warum? Im wahrsten Sinne des Wortes unsere Hände und Stiefel bei einem unserer Mangroven-Restaurierungsprojekte schmutzig machen.

Stellen Sie sich einen Ort vor, an dem Mangroven der Meeresbrise standhalten und das zweitgrößte Korallenriff der Welt – das Mesoamerikanische Riff – die Gemeinde vor der Brandung der Karibik schützt und den Xcalak National Reef Park bildet. 

Das ist Xcalak auf den Punkt gebracht. Ein tropisches Schutzgebiet, fünf Stunden von Cancún entfernt, aber eine Welt abseits der geschäftigen Touristenszene.

Das mesoamerikanische Riff von Xcalak aus gesehen
Das Mesoamerikanische Riff liegt direkt vor der Küste in Xcalak. Bildnachweis: Emily Davenport

Leider ist auch das Paradies nicht immun gegen Klimawandel und Bauarbeiten. Das Mangroven-Ökosystem von Xcalak, in dem vier Mangrovenarten beheimatet sind, ist bedroht. Hier kommt dieses Projekt ins Spiel. 

In den letzten Jahren haben wir uns mit der lokalen Xcalak-Gemeinschaft Mexikos zusammengetan Kommission für Naturschutzgebiete (CONANP), Zentrum für Forschung und fortgeschrittene Studien des Nationalen Polytechnischen Instituts – Mérida (CINVESTAV), Programa Mexicano del Carbono (PMC) und die Nationale Autonome Universität von Mexiko (UNAM) zur Wiederherstellung von über 500 Hektar Mangroven in dieser Region.  

Diese Küsten-Superhelden sind nicht nur wunderschön; Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels. Durch einen Prozess namens Kohlenstoffsequestrierung fangen sie Kohlenstoff aus der Luft ein und binden ihn im Boden unter ihren Wurzeln – ein wichtiger Teil des blauen Kohlenstoffkreislaufs. 

Mangrovenzerstörung: Zeuge der Auswirkungen des Klimawandels

Als wir in die Stadt fuhren, war der Schaden sofort erkennbar. 

Die Straße führt über ein riesiges Wattenmeer, wo einst ein Mangrovensumpf stand. Leider wurde durch den Bau der Straße der natürliche Meerwasserfluss durch die Mangroven gestört. Um das Ganze noch schlimmer zu machen, brachten die jüngsten Hurrikane noch mehr Sedimente mit sich und blockierten den Wasserfluss noch mehr. Ohne frisches Meerwasser zur Spülung des Systems sammeln sich Nährstoffe, Schadstoffe und Salz im stehenden Wasser an und verwandeln Mangrovensümpfe in Wattenmeer.

Dieser Standort ist der Pilot für den Rest des Xcalak-Projekts – der Erfolg hier ebnet den Weg für die Arbeit auf den verbleibenden über 500 Hektar.

Eine Drohnenansicht eines Mangrovensumpfes
Wo einst ein Mangrovensumpf war, liegt heute ein leeres Watt. Bildnachweis: Ben Scheelk

Community-Zusammenarbeit: Der Schlüssel zum Erfolg bei der Mangroven-Restaurierung

An unserem ersten vollen Tag in Xcalak konnten wir aus erster Hand sehen, wie das Projekt voranschreitet. Es ist ein leuchtendes Beispiel für Zusammenarbeit und gesellschaftliches Engagement. 

Bei einem Workshop am Morgen hörten wir von der praktischen Schulung und der Zusammenarbeit mit CONANP und Forschern am CINVESTAV, die die Einheimischen von Xcalak dabei unterstützen, Hüter ihres eigenen Hinterhofs zu sein. 

Ausgestattet mit Schaufeln und wissenschaftlichem Know-how beseitigen sie nicht nur das Sediment und stellen den Wasserfluss zu den Mangroven wieder her, sondern überwachen unterwegs auch die Gesundheit ihres Ökosystems.

Sie haben so viel darüber gelernt, wer in den Mangroven lebt. Darunter sind 16 Vogelarten (vier vom Aussterben bedroht, eine bedroht), Hirsche, Ozelots, Graufüchse – sogar Jaguare! In den Mangroven von Xcalak wimmelt es buchstäblich vor Leben.

Ausblick auf Xcalaks zukünftige Mangroven-Restaurierung

Während das Projekt voranschreitet, bestehen die nächsten Schritte darin, die Grabungen auf eine nahegelegene Lagune auszudehnen, die von Mangroven umgeben ist, die dringend mehr Wasserfluss benötigen. Schließlich werden Ausgrabungsarbeiten die Lagune mit dem Watt verbinden, über das wir auf dem Weg in die Stadt gefahren sind. Dadurch wird der Wasserfluss wie früher im gesamten Ökosystem gefördert.

Wir sind vom Engagement der Community inspiriert und können es kaum erwarten, die Fortschritte bei unserem nächsten Besuch zu sehen. 

Gemeinsam stellen wir nicht nur ein Mangroven-Ökosystem wieder her. Wir stellen die Hoffnung auf eine bessere Zukunft wieder her, Schritt für Schritt.

Die Mitarbeiter der Ocean Foundation stehen im Schlamm, wo einst Mangroven standen
Die Mitarbeiter der Ocean Foundation stehen knietief im Schlamm, wo einst Mangroven standen. Bildnachweis: Fernando Bretos
Eine Person auf einem Boot, die ein T-Shirt mit der Aufschrift „The Ocean Foundation“ trägt